BayWa Aktie: Black Book-Eintrag

BayWa Aktie: Black Book-Eintrag
BayWa-Aktie: Eintrag ins „Schwarzbuch“
Vorspann: Die BayWa AG steckt in der Zwickmühle: Während die Führungsetage durch Vermögensverkäufe dringend benötigte Liquidität generiert, landet das Unternehmen im „Börsen-Schwarzbuch 2025“ der Aktionärsvertreter. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) führt den „Niedergang“ des Traditionsunternehmens auf jahrelange Fehlsteuerung zurück. Gleichzeitig aber...
Veröffentlichungsdatum: 21. Dezember 2025, 23:57 Uhr MEZ
Schlagwörter: Finanzen, Wirtschaft, Politik, Allgemeine Nachrichten
Artikeltext:
Nach einem turbulenten Jahr steht die BayWa AG unter neuer Führung vor einem tiefgreifenden Umbruch. Seit dem 1. März 2025 lenkt Dr. Frank Hiller als Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Konzerns – nach einem drastischen Leistungsrückgang, der einen Umsatzeinbruch von 22 Prozent und den Rückzug der Finanzprognosen mit sich brachte. Die Krise des Unternehmens wird mit jahrelanger Fehlsteuerung in Verbindung gebracht; Aktionärsvertreter führten die BayWa sogar im „Börsen-Schwarzbuch 2025“ für mangelhafte Unternehmensführung auf.
Die Misere der BayWa verschärfte sich nach Jahren dessen, was die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) als „beharrliche Fehlleitung“ unter dem früheren Vorstandsvorsitzenden Klaus Josef Lutz bezeichnete. Unter seiner Ägide verschlechterte sich die finanzielle Lage des Konzerns zusehends, was schließlich zur aktuellen Liquiditätskrise führte. Die Aufnahme ins „Börsen-Schwarzbuch 2025“ hat das Vertrauen der Anleger weiter erschüttert und die BayWa zu radikalen Schritten gezwungen.
Um dringend benötigtes Kapital zu beschaffen, hat die Tochter BayWa r.e. damit begonnen, zentrale Beteiligungen im Bereich erneuerbare Energien zu veräußern. In den Niederlanden wurde das schwimmende Solarprojekt „Skuûlenboarch“ mit 46 Megawatt Leistung an ein lokales Konsortium verkauft. In Großbritannien trennt sich das Unternehmen von zwei Solarkraftwerken – „Clump Farm“ und „Yanel Solar Farm“ mit insgesamt 121 Megawatt –, die an Capital Dynamics gingen. Zudem zog sich die BayWa komplett aus Japan zurück, indem sie ihr gesamtes 60-Megawatt-Solarportfolio an Virya Energy veräußerte. Zwar bringen diese Verkäufe kurzfristige finanzielle Entlastung, doch lösen sie das grundlegende Problem nicht: die belastende Schuldenlast des Konzerns. Investoren beobachten nun genau, ob der Mittelzufluss die Kerngeschäfte stabilisieren kann – oder ob er lediglich weitere Turbulenzen hinauszögert.
Die Vermögensverkäufe haben der BayWa zwar Luft verschafft, doch der Druck auf das Unternehmen bleibt bestehen. Die Liste im „Börsen-Schwarzbuch“ schadet weiterhin dem Ruf, und Aktionäre zweifeln an einer nachhaltigen Erholung. Nun kommt es darauf an, ob es Dr. Hiller gelingt, das Unternehmen zu wenden – oder ob weitere Restrukturierungen unvermeidbar sind.

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