Thüringens Wirtschaft streitet über Umgang mit der AfD – wer lädt ein, wer grenzt aus?

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Pinkfarbene Blumenpflanzen im Vordergrund mit einem Himmel-Hintergrund.

AfD-Bearbeitung: Verbände fühlen sich der Neutralität verpflichtet - Thüringens Wirtschaft streitet über Umgang mit der AfD – wer lädt ein, wer grenzt aus?

In Thüringen hat sich eine Debatte über politische Neutralität entfacht, nachdem Wirtschaftsverbände unterschiedliche Wege im Umgang mit der rechtspopulistischen AfD eingeschlagen haben. Auslöser der Kontroverse war die Einladung von AfD-Vertretern durch den Verband der Familienunternehmer, was Kritik von Landesvertretern auslöste. Die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern hingegen bekräftigten ihre Bereitschaft, mit allen demokratisch gewählten Parteien zusammenzuarbeiten – mit einer entscheidenden Ausnahme.

Die Auseinandersetzung gewann an Fahrt, nachdem Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) öffentlich Unternehmensverbände dafür kritisierte, populistischen Kräften Legitimität zu verleihen. Sie rief familiengeführte Unternehmen dazu auf, sich gegen eine Normalisierung der AfD zu stellen, und warnte, dass solche Schritte demokratische Werte untergraben könnten. Ihre Äußerungen folgten auf die Entscheidung des Verbands der Familienunternehmer, AfD-Mitglieder zu einer jüngsten Veranstaltung einzuladen – woraufhin mehrere langjährige Mitglieder aus Protest austraten.

Die gespaltene Haltung zeigt das Spannungsfeld zwischen der Wahrung von Neutralität und der Notwendigkeit, Grenzen gegenüber umstrittenen politischen Kräften zu ziehen. Während einige Verbände die AfD konsequent meiden, laden andere weiterhin zu einem Dialog ein und plädieren für Offenheit. Wie Thüringens Wirtschaftskreise künftig mit politischer Einbindung umgehen werden, könnte sich an diesem Konflikt entscheiden.