Stillstand der Koblenzer Klärschlamm-Vergasungsanlage: 17,5 Millionen Euro und keine Lösung in Sicht

Admin User
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Eine Ziegelwand mit mehreren Pflanzen und Schlamm davor.

Stillstand der Koblenzer Klärschlamm-Vergasungsanlage: 17,5 Millionen Euro und keine Lösung in Sicht

Klärschlamm-Vergasungsanlage in Koblenz seit Januar 2023 stillgelegt Eine 2018 in Betrieb genommene Klärschlamm-Vergasungsanlage in Koblenz steht seit Januar 2023 still. Die Anlage, die jährlich 3.350 Tonnen Trockenmasse verarbeiten sollte, war 2022 weniger als 42 Tage in Betrieb – Zweifel an ihrer Wirtschaftlichkeit und den entstehenden Kosten sind laut geworden. Unklar bleibt, wer vor der Inbetriebnahme die entscheidende Weichenstellung vorgenommen hat; Recherchen förderten hierzu keine eindeutigen Erkenntnisse zutage. Trotz Gesamtprojektkosten von 17,5 Millionen Euro – davon 7,8 Millionen Euro allein für die Vergasungsanlage – kündigte der externe Dienstleister den Vertrag wegen der geringen Betriebsstunden als "nicht kalkulierbares Risiko". Der Bund der Steuerzahler schlägt vor, die Anlage zu verkaufen, um weitere Verluste zu begrenzen, und stellt infrage, ob ausreichend Klärschlamm und Fachpersonal intern bereitgestellt werden können. Koblenz produziert jährlich lediglich rund 2.400 Tonnen Schlamm – deutlich weniger als die ausgelegte Kapazität der Anlage. Um den Stillstand aufrechtzuerhalten, fallen jährlich etwa 220.000 Euro Wartungskosten an. Die Stadt bezeichnet die Abschaltung als "vorübergehend" und prüft Lösungen wie die Umrüstung von Silos für die Annahme externen Schlamms sowie die Gewinnung von Fachkräften. Die stillgelegte Klärschlamm-Vergasungsanlage wirft Fragen nach ihrer langfristigen Tragfähigkeit und den anfallenden Kosten auf. Angesichts der jährlichen Wartungsausgaben und einer Kapazität, die den lokalen Schlammaufkommen übersteigt, sucht die Stadt nach Wegen, den Betrieb wiederaufzunehmen und finanzielle Verluste zu begrenzen.