Söders SMR-Pläne spalten Politik: Revolution oder riskantes Atom-Erbe?

Admin User
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Ein Plakat mit einem Zug, der über eine Brücke mit einer Truss-Struktur fährt, umgeben von Pflanzen, Häusern und Hügeln.

Söders SMR-Pläne spalten Politik: Revolution oder riskantes Atom-Erbe?

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat mit seinem Vorschlag, Kleine Modulare Reaktoren (SMR) in Deutschland einzuführen, eine politische Debatte ausgelöst. Während einige die Idee begrüßen, kritisieren Gegner sie als teuer und riskant.

Söder präsentierte SMR als kostengünstige Energielösung. Doch Nina Scheer von der SPD widersprach und bezeichnete Atomkraft als die teuerste Form der Energieerzeugung. Sie verwies darauf, dass Kanada bis 2035 nur eine gültige Baugenehmigung für SMR besitzt und bisher kein Mini-Reaktor in Betrieb ist. Zudem berge die Technologie massive Sicherheitsrisiken und produziere mehr Atommüll als große Kraftwerke, so Scheer.

Auch Julia Verlinden von den Grünen kritisierte Söder scharf. Sein Vorstoß untergrabe Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz, monierte sie. Stattdessen schlug sie vor, in Bayern die Windenergie auszubauen – das biete günstigen Strom und schaffe regionale Wertschöpfung.

Sepp Müller (CDU) zeigte sich zurückhaltender und plädierte für technologieneutrale Forschung. Er regte an, die Erforschung der Fusionsenergie neben anderen Optionen zu intensivieren.

Währenddessen erforschen oder setzen die USA, China, Russland, Argentinien, die Ukraine, die Niederlande, Schweden, Usbekistan und Tschechien SMR-Technologie bereits ein. Dieses globale Interesse steht im Kontrast zu Scheers Bedenken.

Luigi Pantisano von der Linken pflichtete Scheer bei und kritisierte Söders Plan als "Entzugserscheinung eines Drogenabhängigen" vom fossilen Zeitalter.

Schmidt und Kraft von der AfD hingegen unterstützten Söders Vorstoß und sprachen sich dafür aus, SMR in die zukünftige Stromerzeugung Deutschlands einzubeziehen. Zunächst sollte man ihrer Meinung nach jedoch stillgelegte Atomkraftwerke reaktivieren.

Die Diskussion um Söders SMR-Pläne in Deutschland dauert an. Während die einen darin eine tragfähige Energielösung sehen, halten Kritiker sie für zu kostspielig und riskant. Das weltweite Interesse an der Technologie verkompliziert die Debatte zusätzlich. Die Zukunft der Atomkraft in Deutschland bleibt ungewiss.