Rosa von Praunheim – ein Leben für die queere Revolution und das Kino

Ikon der Schwulenbewegung - Rosa von Praunheim verstorben - Rosa von Praunheim – ein Leben für die queere Revolution und das Kino
Ikone der Schwulenbewegung – Rosa von Praunheim stirbt mit 83 Jahren
Rosa von Praunheim, Pionier der Schwulenrechte und prägende Figur des queeren Kinos, ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Der Künstler und Aktivist starb am Dienstagabend überraschend, aber friedlich in Berlin. Sein Werk und sein Einsatz hinterlassen tiefe Spuren in Kultur und Gesellschaft.
Rosa von Praunheim, 1942 geboren, wurde während der AIDS-Krise zu einer zentralen Stimme – als einer der wenigen, die früh für Safer Sex warben und damit unzählige Leben retteten. Mit seinen Filmen brach er Tabus und prägte die queere Erzählkultur neu, etwa durch Werke wie „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ oder „Das Bett“.
1991 sorgte er für Schlagzeilen, als er den Talkmaster Alfred Biolek und den Komiker Hape Kerkeling live im Fernsehen outete. Mit seinem scharfen Blick und unerbittlichen Fragen scheute er nie die Konfrontation. Auch privat lebte er mutig: Nur Tage vor seinem Tod heiratete er seinen langjährigen Partner, den Künstler Oliver Sechting.
Von Praunheim vertrat ungewöhnliche Überzeugungen, darunter eine Faszination für Reinkarnation. Er hoffte, im nächsten Leben als Frosch wiederzukehren, und ließ sich sogar ein Gemälde für sein Grab anfertigen – als Hommage an die Idee von Sex nach dem Tod.
Die Trauerbekundungen reißen nicht ab. Sven Lehmann, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien im Bundestag, würdigte sein Wirken. Mit seinen Filmen, seinem Aktivismus und seiner furchtlosen Art hat Rosa von Praunheim ein bleibendes Erbe geschaffen. Sein Einfluss auf die queere Bewegung und das Kino wird weit über seinen Tod hinaus nachwirken.

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