Pflegeversicherung am Abgrund: Warum das System kurz vor dem Kollaps steht

Spitzenverband der Gesundheitspflege fordert Reform: Einige Pflegeheime drohen bei Zahlungsunfähigkeit - Pflegeversicherung am Abgrund: Warum das System kurz vor dem Kollaps steht
Deutschlands Pflegeversicherung steht vor dem Kollaps
Das deutsche System der Pflegeversicherung steht unter massivem Druck. Steigende Kosten, Personalmangel und finanzielle Defizite bringen den Sektor an den Rand des Zusammenbruchs. Behörden warnen nun, dass ohne dringende Reformen einige Pflegekassen bereits in wenigen Jahren insolvent gehen könnten.
Die aktuelle Krise hat ihre Wurzeln auch in einer Reform aus dem Jahr 2017, die Kritiker als zu großzügig bemängelten. Nach ihrer Einführung verdoppelte sich nahezu die Zahl der Menschen, die als pflegebedürftig eingestuft wurden. Dieser plötzliche Anstieg der Nachfrage überlastet seither das System.
Die finanziellen Probleme verschärfen sich zusehends. Zwar hat der Bund bereits Kredite in Höhe von 4,2 Milliarden Euro bereitgestellt, um die Defizite zu decken – doch selbst das könnte nicht ausreichen. Der GKV-Spitzenverband, der Dachverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen, fordert umfassende Reformen, um die Finanzierung langfristig zu stabilisieren. Branchenverbände schlagen Alarm: Organisationen wie der DEVAP und die Diakonie Deutschland warnten im Mai und Oktober 2025 vor drohenden Insolvenzrisiken. Mittlerweile geht der Verband davon aus, dass einige Pflegekassen bereits ab 2027 auf Notfall-Liquiditätshilfen angewiesen sein könnten.
Hinzu kommt ein eklatanter Mangel an Pflegekräften, der die Situation weiter verschärft. Selbst gut finanzierte Einrichtungen können den wachsenden Bedarf ohne ausreichend Personal nicht decken.
Die Zukunft des Systems hängt nun von schnellem Handeln ab. Ohne Reformen werden die Defizite weiterwachsen und die Insolvenzgefahr steigen. Bundesmittel allein können die strukturellen Probleme nicht lösen – auch der Fachkräftemangel und die steigende Nachfrage nach Pflegeleistungen müssen angegangen werden.

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