Mainz 05 scheitert mit Kündigung von El Ghazi – Gerichte stärken Meinungsfreiheit im Nahost-Konflikt
Mainz 05 scheitert mit Kündigung von El Ghazi – Gerichte stärken Meinungsfreiheit im Nahost-Konflikt
Mainz 05, ein Verein mit jüdischen Wurzeln, steht wegen des Umgangs mit umstrittenen Social-Media-Posts eines Spielers zum Israel-Palästina-Konflikt in der Kritik. Der ehemalige Profi Anwar El Ghazi war nach Äußerungen mit pro-palästinensischer Haltung vom Verein entlassen worden – Gerichte urteilten später jedoch, dass die Maßnahme unrechtmäßig war.
El Ghazi, der mittlerweile in Katar spielt, hatte im Oktober 2023 mit einem Beitrag nach dem Hamas-Angriff auf Israel für Aufsehen gesorgt. Ein zweiter Post, in dem er sich gegen Krieg, die Tötung von Zivilisten und einen Völkermord im Gazastreifen aussprach, führte schließlich zu seiner fristlosen Kündigung durch Mainz 05 im selben Monat.
Die Entscheidung des Vereins wurde vielfach als Unterdrückung legitimer Israel-Kritik bewertet. Zwar war El Ghazis Verwendung des Slogans „Vom Fluss bis zum Meer“ taktlos, doch nicht per se antisemitisch. Die Gerichte gaben ihm recht: Seine Äußerungen fielen unter die Meinungsfreiheit und wogen schwerer als die Interessen des Clubs. Auffällig bleibt jedoch, dass sich El Ghazi zu anderen internationalen Konflikten – etwa der Annexion der Westsahara durch Marokko – nicht äußert.
Der Fall wirft grundsätzliche Fragen zur Meinungsfreiheit und der offenen Debatte über den Nahostkonflikt im deutschen Sport auf. Mainz’ Vorgehen, wenn auch gut gemeint, wurde juristisch als unhaltbar eingestuft. El Ghazis Beispiel zeigt die Gefahren einer pauschalen Unterdrückung von Israel-Kritik – und die Diskussion über die politische Rolle von Sportvereinen hat durch den Vorfall neuen Auftrieb erhalten.
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