Hamburgs Bahnprojekte stecken fest: Altona kommt später, S-Bahn-Tunnel ungewiss

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Ein Zug fährt aus einem Tunnel zwischen Gebäuden heraus.

Planung eines entscheidenden neuen S-Bahn-Tunnels in Hamburg stockt - Hamburgs Bahnprojekte stecken fest: Altona kommt später, S-Bahn-Tunnel ungewiss

Hamburgs lange erwartete Bahnaufwertungen erleiden weitere Verzögerungen: Wichtige Projekte stocken, Fristen werden verschoben. Der Neubau des Bahnhofs Altona, der eigentlich 2027 eröffnet werden sollte, wird nun zwei Jahre später fertig – und ein entscheidender S-Bahn-Tunnel bleibt in der Schwebe. Kritiker werfen der Stadt vor, die mangelnden Fortschritte seien ein Zeichen für tiefgreifende Planungsmängel.

Die Bauarbeiten für den neuen Durchgangsbahnhof in Diebsteich, der den alten Kopfbahnhof Hamburg-Altona ersetzen soll, begannen im Juli 2021. Ursprünglich war die Fertigstellung für 2027 vorgesehen, doch nun wurde der Termin auf Ende 2029 verschoben. Als Grund nannten Verantwortliche "Komplikationen im Bauablauf".

Die Verzögerungen wirken sich auch auf die Pläne für das Hauptempfangsgebäude aus, dessen Zeitplan von der noch unvollendeten S-Bahn-Röhre abhängt. Dieser Tunnel, der die stark frequentierte Verbindungsbahn entlasten soll, würde zwei Gleise für den Fern- und Regionalverkehr freimachen. Doch nach Angaben der Stadt in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage gibt es bisher keine sichtbaren Fortschritte.

Die Finanzierung des Tunnels ist weiterhin ungeklärt: Der Hamburger Senat verweist auf die Verantwortung des Bundes. Eine vom Bund zugesagte Machbarkeitsstudie für den Bahnknotenpunkt wurde vom Verkehrsministerium bisher nicht in Auftrag gegeben. Unterdessen bezeichnete der CDU-Fraktionsvorsitzende Dennis Thering den Stillstand als "unverständlich" und als Symbol für die Infrastrukturpolitik des rot-grünen Senats. Er kritisierte, dass es weder eine bevorzugte Trassenführung noch gesicherte Finanzierung oder die notwendigen Gutachten gebe.

Während der Bahnhof Altona nun frühestens 2029 eröffnet werden soll, bleibt die Zukunft des S-Bahn-Tunnels ungewiss. Ohne bundesweite Initiativen bei Finanzierung und Planung drohen weitere Verzögerungen. Die blockierten Projekte setzen Hamburgs Schienennetz unter zunehmenden Druck.