Gasverbrauch in Deutschland steigt 2023 trotz Energiespar-Appellen um fünf Prozent

Gasvorrat nur zu drei Vierteln gefüllt - Netzagenturchef unbeeindruckt - Gasverbrauch in Deutschland steigt 2023 trotz Energiespar-Appellen um fünf Prozent
Gasverbrauch in Deutschland steigt 2023 um etwa fünf Prozent
Von Januar bis Oktober 2023 ist der Gasverbrauch in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund fünf Prozent gestiegen. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, führt diesen Anstieg auf nachlassende öffentliche Appelle zum Energiesparen zurück. Trotz der höheren Nachfrage sieht er derzeit jedoch keine akute Gefahr für die Versorgungssicherheit.
Anfang 2022 hatte Müller den russischen Konzern Gazprom als potenzielles Risiko für die Stabilität der deutschen Gasversorgung eingestuft. Diese Warnung erfolgte vor dem Hintergrund der Spannungen um die Abhängigkeit von russischen Energieimporten. Seither haben sich die Verbrauchsmuster verändert.
Private Haushalte und kleine Unternehmen machen mittlerweile etwa 37 Prozent des Gasverbrauchs aus, während die Industrie die verbleibenden 63 Prozent verbraucht. Müller betonte, dass ohne gezielte Kampagnen zur Einsparung ein höherer Verbrauch zu erwarten gewesen sei.
Er unterstrich, dass Versorgungsrisiken nur dann entstehen würden, wenn mehrere extreme Faktoren zusammenkämen – etwa eine plötzliche Eskalation des Krieges, schwere Infrastrukturausfälle oder ein ungewöhnlich harter Winter. Aktuell zeigt er sich jedoch zuversichtlich, dass die Gasversorgung in Deutschland gesichert bleibt.
Der Anstieg des Verbrauchs um fünf Prozent spiegelt den geringeren öffentlichen Druck wider, den Gasverbrauch zu drosseln. Müllers Einschätzung zufolge sollte das Versorgungsnetz die aktuelle Nachfrage bewältigen können, sofern keine unerwarteten Krisen auftreten. Der Fokus liegt daher auf der Beobachtung möglicher Risiken, nicht auf der Verhängung neuer Beschränkungen.

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