BSW wirft Bundestag „Schrittmacherstreik“ bei strittiger Wahlprüfung vor

BSW-Co-Vorsitzende kritisiert 'Schrittmacherstreik' bei Wahlprüfung - BSW wirft Bundestag „Schrittmacherstreik“ bei strittiger Wahlprüfung vor
BSW-Co-Vorsitzende kritisiert 'Schrittmacherstreik' bei Wahlprüfung
BSW-Co-Vorsitzende kritisiert 'Schrittmacherstreik' bei Wahlprüfung
- Dezember 2025, 11:36 Uhr
Die Co-Vorsitzende von Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), Amira Mohamed Ali, hat die deutsche Wahlprüfung scharf angegriffen. Sie warf dem zuständigen Bundestagsausschuss vor, eine Entscheidung fast ein Jahr lang hinauszögert zu haben. Ihre Kritik folgt auf die Ablehnung eines Antrags auf Neuauszählung, nachdem das BSW bei der Bundestagswahl 2023 knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war.
Die 2024 gegründete Partei hat seitdem in Landes- und Europawahlen an Fahrt aufgenommen. Sie regiert mittlerweile in Koalitionen in Brandenburg und Thüringen und strebt zudem eine Umbenennung an, um ihre wachsenden politischen Ambitionen widerzuspiegeln.
Bei der Bundestagswahl 2023 verfehlte das BSW nur knapp die für den Einzug ins Parlament erforderlichen fünf Prozent. Dennoch lehnte der Wahlprüfungsausschuss eine Neuauszählung ab – eine Entscheidung, die Mohamed Ali als unbegründet brandmarkte. Die monatelange Verzögerung bezeichnete sie als 'Schrittmacherstreik', der sich über dreiviertel Jahr hingezogen habe.
Mohamed Ali lehnte zudem die politische 'Brandmauer' gegen die rechtspopulistische AfD ab. Sie warnte, dass das BSW im Falle eines späteren Einzugs in den Bundestag auf die Stimmen der AfD angewiesen wäre, um Untersuchungsausschüsse zu bilden. Trotz schwacher Umfragewerte betonte sie, ihre Partei sei aufgrund ihrer Ablehnung der Regierungspolitik in der Rüstungspolitik unverzichtbar. 'Wir stehen erst am Anfang', erklärte sie entschlossen.
Die BSW verzeichnet ein rasantes Wachstum: Die Mitgliederzahl stieg in diesem Jahr von etwa 2.000 auf 11.200 an, weitere 6.000 Anträge liegen vor. Generalsekretär Christian Leye lobte jüngste Schulstreiks gegen die Wehrpflicht und warnte politische Konkurrenten davor, den Einfluss der Partei zu unterschätzen.
Im Dezember wird das BSW auf seinem Parteitag in Magdeburg über eine Namensänderung abstimmen. Die Abkürzung BSW bliebe zwar erhalten, doch der vollständige Name könnte in 'Bündnis für Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft' (Allianz für soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Vernunft) geändert werden.
Trotz des anfänglichen Rückschlags bei der Bundestagswahl expandiert das BSW weiter. Mit wachsender Mitgliederzahl und Regierungsbeteiligung in zwei Bundesländern positioniert sich die Partei als zunehmend einflussreiche Kraft in der deutschen Politik. Die geplante Umbenennung und die kompromisslose Haltung in zentralen Fragen deuten darauf hin, dass sie die nationale Debatte künftig stärker prägen will.

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