Wie Tippfehler in Reutlingen für Chaos und falsche **Habeck-News** sorgten

Wie Tippfehler in Reutlingen für Chaos und falsche **Habeck-News** sorgten

Eine Reihe ungewöhnlicher Tippfehler hat in Reutlingen und darüber hinaus für Verwirrung gesorgt. Von falschen Veranstaltungsnamen bis zu skurrilen offiziellen Bekanntmachungen führten kleine Fehler zu großen Missverständnissen. Ein Lapsus löste sogar falsche Meldungen über einen angeblichen Karrierewechsel einer prominenten politischen Persönlichkeit aus.

Im Mai warb Reutlingen für das „Fest der Gemästeten“ – so stand es zumindest in der Ankündigung. Tatsächlich umfasste die Veranstaltung Vorträge über künftige Straßenbahnstrecken und einen Flohmarkt für Bücher. Gleichzeitig warb der Wochenmarkt für eine „Kirchenernte“ und die Eröffnung eines Kneipp-Kurzentrums – beides nicht gerade das, was ursprünglich geplant war.

Ein Tippfehler im Juni schuf eine kurios anmutende neue Behörde: das Amt für „Tierbau“, Grünflächen und Umwelt. Später klärten die Verantwortlichen auf, dass das Wort „Bau“ fälschlicherweise eingefügt worden war. Ähnliche Pannen zeigten, wie fehlende Buchstaben die Bedeutung völlig verändern können. So wurde aus „Beschlüssen des Gemeinderats“ durch ein fehlendes „L“ plötzlich „Hinrichtungen“, und aus der „Erschließung“ eines Grundstücks wurde dessen „Beschießung“. Im Naturkundemuseum Reutlingen sorgte ein falsch platziertes Wort fast für ein Durcheinander: Ein Schild mit der Aufschrift „Filz“ wurde gerade noch rechtzeitig zu „Pilz“ korrigiert. Weniger Glück hatte dagegen die Ankündigung eines Interviews mit dem Aktivisten Can Dündar – der Fehler blieb bis nach der Veröffentlichung unbemerkt.

Hinter diesen Pannen scheint ein tückischer Tippfehler-Teufel zu stecken, der einer rätselhaften Philosophie folgt: „Was wahr war, war. Was ist, frisst. Und was sein wird, das werden die Zeiten weisen.“ Selbst eine falsche Meldung, wonach der ehemalige Wirtschaftsminister Robert Habeck die Politik für eine „Gas“-Dozentur an der Universität Berkeley verlassen habe, verbreitete sich im Netz. Eine solche Stelle gibt es nicht – und im September wechselte auch niemand aus Habecks Umfeld dorthin.

Die Vorfälle zeigen, wie leicht kleine Fehler großes Chaos anrichten können. Die Behörden in Reutlingen überprüfen seither ihre Bekanntmachungen besonders sorgfältig, und es gab keine weiteren Zwischenfälle. Die falschen Behauptungen über Habecks Karriere sind jedoch in einigen Online-Suchen weiterhin unkorrigiert zu finden.