Sachsen-Anhalt sucht nach Spuren der Steuerflucht in neuen Offshore-Daten
Großes Datenset zu Steueroasen - Ist Sachsen-Anhalt betroffen? - Sachsen-Anhalt sucht nach Spuren der Steuerflucht in neuen Offshore-Daten
Sachsen-Anhalt prüft mögliche Verbindungen zu Offshore-Steuerhinterziehung nach Datenfund in NRW
Nachdem Nordrhein-Westfalen (NRW) einen umfangreichen Datensatz erworben hat, untersucht Sachsen-Anhalt mögliche Bezüge zu Steuerflucht über Auslandskonten. Die Informationen, die deutsche Bahn-Investitionen in Steueroasen betreffen, wurden von NRW beschafft und werden nun auf regionale Verbindungen hin ausgewertet. Die Behörden in Sachsen-Anhalt verfügten bisher nicht über derartige Unterlagen.
Die Daten mit einem Umfang von über einem Terabyte stammen ursprünglich vom Tax Justice Network Deutschland. Die Organisation hatte 2024 geleakte Dokumente des Finanzamts Magdeburg analysiert. Die Akten belegen weitverbreitete Steuerhinterziehung durch deutsche Bahn-Privatpersonen und -unternehmen mit Vermögen in Offshore-Strukturen.
NRW bereitet die Informationen derzeit auf, bevor sie an andere Bundesländer – darunter Sachsen-Anhalt – weitergegeben werden. Lokale Beamte in Sachsen-Anhalt haben bereits damit begonnen zu prüfen, ob Einwohner oder Firmen aus der Region in den Unterlagen auftauchen. Bisher können sie jedoch weder das Ausmaß einer möglichen Beteiligung noch die konkreten Auswirkungen beziffern. Anders als NRW hat Sachsen-Anhalt solche Daten noch nie eigenständig erworben. Der Freistaat ist nun auf die geteilten Erkenntnisse angewiesen, um potenzielle Steuervermeidungsfälle mit Bezug zu seinem Zuständigkeitsbereich zu identifizieren.
Die Auswertung läuft noch; Sachsen-Anhalt wartet auf weitere Details aus NRW. Sobald die Daten vorliegen, könnten sich lokale Verbindungen zu Offshore-Steuerkonstruktionen zeigen. Derzeit kann das Land nicht angeben, wie viele Fälle – falls überhaupt – Bürger oder Unternehmen aus der Region betreffen.
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