Friedrich Merz setzt als Kanzler auf Contenance statt auf politische Lautstärke

Knigge-Experte lobt die Manieren von Bundeskanzler Merz - Friedrich Merz setzt als Kanzler auf Contenance statt auf politische Lautstärke
Friedrich Merz, Deutschlands neuer Bundeskanzler, bringt einen Ruf für geschliffene Umgangsformen in das Amt mit. Sein formeller Stil hebt sich im Bundestag ab, wo die Debatten in den vergangenen Jahren lauter und emotionaler geworden sind. Beobachter betonen, wie seine juristische und wirtschaftliche Laufbahn seine politische Haltung und sein Auftreten geprägt haben.
Merz’ Karriere begann in der Justiz: Bis 1986 arbeitete er als Richter, bevor er als Anwalt für den Verband der Chemischen Industrie tätig wurde. Später wechselte er zu der internationalen Großkanzlei Mayer Brown, wo er bis 2021 blieb. Seine Erfahrungen in Gerichtssälen und Vorstandsetagen verhalfen ihm zu einem zurückhaltenden, bedachten Auftreten.
Sein politischer Werdegang begann früh: 1972 trat er der CDU bei, 1989 zog er als Abgeordneter ins Europäische Parlament ein, bevor er 1994 in den Bundestag wechselte. Jahrzehnte in hochkarätigen Umfeldern – ob juristisch, wirtschaftlich oder politisch – formten seinen peniblen Umgang mit Protokoll und Form. Deutlich wurde dies bei seiner Vereidigung am 6. Mai 2025: Merz leistete den Kanzlereid mit einer religiösen Bekräftigung, während Bundestagspräsidentin Julia Klöckner das Original des Grundgesetzes von 1949 in weißen Handschuhen hielt. Clemens Graf von Hoyos, Vorsitzender der Deutschen Knigge-Gesellschaft, lobte seine Etikette als Vorbild für Contenance – eine Kultur der zurückhaltenden Eleganz und Selbstbeherrschung. Selbst kleine Details verraten seine Akribie: Merz trägt häufig Krawatten mit Tiermotiven, stets mit Elefanten, deren Rüssel erhoben und nach rechts gerichtet ist. Die Symbolik steht für Vorwärtsbewegung – ein diskreter Verweis auf seine politischen Ambitionen.
Als ehemaliger Richter, Anwalt und Manager setzt Merz in einem Bundestag, der für hitzige Wortgefechte bekannt ist, auf Anstand und förmliche Zurückhaltung. Sein Stil entspricht damit einer Tradition der Contenance, steht jedoch im Kontrast zum aktuellen Trend emotionalisierter politischer Auseinandersetzungen. Wie Deutschlands Führung im In- und Ausland wahrgenommen wird, prägt der Kanzler nun maßgeblich mit seinem Auftreten.

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