Hessen setzt auf Zahlungskarten für Geflüchtete – doch nicht alle passen sich an

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Ein Tisch mit gebündelten CD-Hüllen, Abzeichen, einem Becher voller Coupons und verstreuten Papieren.

Warum tauschen Wechselstuben Zahlungskarten für Flüchtlinge? - Hessen setzt auf Zahlungskarten für Geflüchtete – doch nicht alle passen sich an

Hessen führt schrittweise ein neues Zahlungskartensystem für Geflüchtete ein, das die Barleistungen ersetzt. Das Programm startete im Mai 2025 im landeseigenen Aufnahmezentrum in Gießen und soll bis Januar 2026 flächendeckend in allen Kommunen eingeführt werden. Allerdings haben noch nicht alle Regionen das System vollständig umgesetzt, sodass einige Asylsuchende weiterhin auf alternative Lösungen für den Bargeldzugang angewiesen sind.

Die Zahlungskarte richtet sich an Asylbewerber mit laufendem Verfahren sowie an Personen mit einer vorübergehenden Aussetzung der Abschiebung (Duldung). Sie funktioniert wie eine herkömmliche Debitkarte und ermöglicht Einkäufe in ganz Deutschland ohne regionale Beschränkungen. Allerdings ist die monatliche Bargeldabhebung auf 50 Euro begrenzt, und die Karteninhaber müssen in zugelassenen Geschäften einkaufen – ausgeschlossen sind etwa Flohmärkte und Secondhand-Läden, in denen viele Geflüchtete bevorzugt Waren erwerben.

Als Reaktion darauf sind in mehreren hessischen Städten, darunter Offenbach, inoffizielle Wechselstuben entstanden. Diese tauschen Lebensmittelgutscheine gegen Bargeld um und bieten so eine Umgehungsmöglichkeit für Geflüchtete, die flexibler über ihre Mittel verfügen möchten. Die Besucherzahlen in der Wechselstube in Gießen sind zuletzt zurückgegangen – von zuvor 70 bis 80 Abenden auf etwa 50. Dennoch gibt es in Hessen keine bestätigten Fälle, in denen Kommunen das Kartensystem vollständig umgehen, indem sie Bargeld direkt ausgeben. Hanau bleibt die einzige Kommune, in der das System noch nicht in Betrieb ist. Durch die schrittweise Einführung sind einige Geflüchtete weiterhin auf ältere Leistungsmodelle angewiesen, während andere sich an die neuen Einschränkungen anpassen müssen.

Ziel des Zahlungskartensystems ist es, die Verteilung von Sozialleistungen effizienter zu gestalten. Gleichzeitig schränkt es den Bargeldzugang und die Einkaufsmöglichkeiten stark ein. Bis zum Stichtag im Januar 2026 werden immer mehr Geflüchtete auf die Karte umsteigen, doch für diejenigen, die Flexibilität beim Ausgeben benötigen, bleiben Herausforderungen bestehen. Der Rückgang der Besucherzahlen in den Wechselstuben deutet darauf hin, dass sich einige bereits an die neuen Bedingungen anpassen – doch in manchen Regionen gibt es nach wie vor Lücken bei der Umsetzung.

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